Dieter Bornemann – „87 % Gmünd”
„87 % Gmünd“
Und der Rest? Den erstellt die Künstliche Intelligenz (KI).
Die Ausstellung zeigt Fotos der Künstlerstadt Gmünd, die im klassischen Format 4:3 aufgenommen, aber im Format 16:9 ausgearbeitet werden. Was fehlt, um das Format zu füllen, wird von der KI „dazugerechnet“. Teile der gezeigten Bilder entsprechen damit nicht der realen Welt, sondern sind künstlich generiert. Das funktioniert technisch schon so gut, dass der Übergang zwischen realem Foto und erfundenen Inhalten für das freie Auge nicht mehr erkennbar ist. Mit kleinen Markierungen im weißen Rahmen um die Fotos bekommt der Betrachter den Hinweis, wie weit das reale Bild geht und welchen Teil die KI erstellt hat.
Das wirft Fragen zu unserer Wahrnehmung auf: Wie sehr kann ich Fotos vertrauen, dass sie die Realität abbilden? Macht die Künstliche Intelligenz die Welt besser und schöner? Oder aber ist es nur der schöne Schein, der hier erzeugt wird? Klaffen echtes Leben und künstlich erzeugter Schein immer weiter auseinander, so dass das Echte immer schwerer erträglich wird?
Letztendlich entsteht ein Bild aber immer in uns selbst.
Dieter Bornemann, M.A., (geb. 1967 in Graz) ist über die analoge Pressefotografie zur künstlerischen Arbeit mit digitalen Bildern gekommen. Er hat die „New York Film Academy“ besucht, ist diplomierter Absolvent der Wiener Fotoschule und Mitglied bei der „IG Bildende Kunst“, der Interessenvertretung der bildenden Künstler:innen Österreichs. Seit 2017 ist er in der Jury für den Bundespreis der Berufsfotografen, 2019 wurde er mit dem Jury-Vorsitz betraut. Bornemann hat mit seinen Werken mehrfach bei nationalen und internationalen Foto-Ausstellungen mitgewirkt.