Der 1958 in Feldkirch geborene Künstler Alfred Graf hat an der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert und erforscht seit Jahren bildnerisch die Sedimente und Gesteinsformationen von Landschaften in allen Teilen der Welt. Arbeits- und Gastatelieraufenthalte wie etwa in Kentucky, auf der Insel Sylt, in Paliano nahe dem Vesuv oder auf der griechischen Insel Chios ermöglichten ihm sein künstlerisches Arbeiten.
Der Begriff “Landschaftsmalerei” erhält bei Alfred Graf eine gänzlich neue Bedeutung: Denn die Landschaft ist für den Künstler nicht allein Motiv, sondern in gleicher Weise auch Material! Auf ausgedehnten Touren sammelt er am jeweiligen Ort verschiedene Erden, Sande und Gesteine, die er im Atelier mit Hilfe eines Mörsers zerkleinert, mit Wachs, das aus derselben Region wie die geologischen Materialien stammt, bindet und nach unterschiedlichen gestalterischen Konzepten auf Baumwollmollino fixiert. Mit dieser eigenwilligen Auffassung des Landschaftsbegriffs stellt der Künstler Landschaften in ihrer Beschaffenheit, in ihrer inneren Struktur und ihren Farben, die sie gestalten und ihr den eigenen Charakter verleihen, abstrahierend dar. So entstehen Werke, in denen Alfred Graf die Essenz einer Region gleichsam sich selbst zum Ausdruck bringen lässt.
Während seines Gastaufenthalts im Int. Gastatelier Maltator hat Alfred Graf Sedimente der beiden in Gmünd mündenden Flüsse - Lieser und Malta - studiert, gesammelt und damit seine hier entstandenen künstlerischen Werke gestaltet hat. Neben seinen zweidimensional wirkenden „Bildern“- sie sind ja niemals zwei-, sondern stets dreidimensional - schuf Alfred Graf in Gmünd auch dreidimensionale Objekte in Form von Quadern und Stelen, die er durch sukzessives Aufschichten der Materialien – Wachs, Sedimente, grober Sand, Steine - formt.