Birgit Schweiger, geboren 1970 in Ried im Innkreis, studierte an der Kunstuniversität Linz und bei renommierten KünstlerInnen wie Anton Petz und Xenia Hausner. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Linz und ist seit 2014 Mitglied in der Berufsvereinigung Bildender Künstler Oberösterreichs.
In den während ihres Gastaufenthalts in Gmünd entstandenen Arbeiten beschäftigte sich Birgit Schweiger mit den allgegenwärtigen, uns prägenden sozialen Verbindungen, mit der Unmöglichkeit sich abzukapseln und abzugrenzen. Das Figurative in ihren Grafiken und Malereien löst sich schrittweise auf; dabei werden Linien zu Flächen. Die Künstlerin möchte damit unsere unsichtbaren Verbindungen zur Umwelt, die einer unbemerkten Fernsteuerung ähnlich mit uns „spielen“ und die Zerbrechlichkeit des Menschen sichtbar machen. Neben Malerei in Acryltechnik fertigte Birgit Schweiger auch neue Holzschnitte und Zeichnungen sowie eine dreidimensionale Netzinstallation im Außenbereich des Gastateliers Maltator.
„Meine Inspiration ist mein Lebensumfeld. Es sind junge Menschen, die durchaus nicht immer dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, die Desinteresse zeigen, Opfer der Spaßgesellschaft oder auch der Mode sind und die ich gerne aus dem ursprünglichen Zusammenhang reiße, um sie an anderer Stelle in ein Bild hineinzukomponieren. Mein Ansinnen dabei ist zu sehen, wie homogen und ästhetisch mir das trotz aller „Widrigkeiten“ gelingt. Ich mag es, Farben kräftig aufzutragen, die Farbkraft durch Untermalungen zu erhöhen und dadurch starke Kontraste mit Licht/Schatten zu erzeugen. Es sind Farbflächen, die sich zur gegenständlichen Gestaltung zusammenschließen, expressionistisch im Detail, wirken in der Gesamtbetrachtung aber fotorealistisch. Bei der Betrachtung meiner Bilder aus der Nähe droht die Gestaltung formal zu zerfallen und scheint sich erst bei größerem Abstand des Betrachters zu festigen. Nur schöne Bilder zu malen ist mir zu wenig. Ich bin keine Weltverbesserin, mag es jedoch, wenn Menschen meine Bilder anschauen und dabei ein gutes Gefühl haben, sei es, weil die Bilder kraftvoll gemalt sind, das Thema dazu einlädt oder einfach weil man für kurze Zeit in die Welt eintauchen kann, die ich darstelle.“