Manfred Heinze

Malerei und Objekte
Int. Gastatelier Maltator
Artist in Residence von 1. Mai bis 30. Juni 2023

Unverwechselbares Wiedererkennungsmerkmal für Manfred Heinzes Arbeiten sind seine „Zellen“ – gezeichnete oder gemalte zellenartige Formen, die sich gegenseitig nicht berühren. Seit Jahren bleibt Manfred Heinze diesem Konzept treu und kombiniert seine Zellen mit verschiedensten Untergründen, Geweben und Stoffen. Auf Keilrahmen verzichtet er dabei ebenso wie auf eine saubere Verarbeitung der Bildkanten. Der Stoff als „Bildträger“ wird nicht mehr unsichtbar unter dem Bild versteckt, sondern selbst wesentlicher Bestandteil des Bildes.

Manfred Heinze wurde 1959 in Duisburg geboren, lebt und arbeitet heute in Osnabrück und gelegentlich in Berlin. 1981 bis 1989 Architekturstudium an der Universität Essen. Ab 1988 für ein Jahr an der Kunstakademie Düsseldorf im Bereich Freie Kunst / Architektur, Prof. Ernst Kasper (ohne Abschluss). Seit 1977 als freischaffender Künstler tätig.

Manfred Heinze ist der erste freischaffende Künstler aus Gmünds Freundschaftsstadt Osnabrück, der einen Gastaufenthalt in der Künstlerstadt absolviert.

Das Erstaunlichste in seinem Werk ist die nicht enden wollende Vielfalt dieses auf den ersten Blick so außerordentlich beschränkten Konzepts der Interdependenz seiner gemalten oder gezeichneten Zellen. Möglich macht dies offenbar die malerische Komponente seiner Arbeit. Dennoch bleibt, von außen betrachtet die Verwunderung darüber, wie man psychisch eine derartige Stringenz über Jahrzehnte aushalten kann. Und warum eigentlich Zellen? Antwort: Weil es sonst niemand macht. So arbeitet Manfred Heinze nun schon viele Jahre lang sein Prinzip nie verlassend und sich selbst treu bleibend. Bei all seinen Bilder geht es Manfred Heinze aber nicht um Inhalte, sondern um die Realisierung von Bildern, die den malerischen, konzeptionellen und künstlerischen Prozess sichtbar machen. Und ja, natürlich sollen seine Werke auch ästhetisch sein.
(Auszug von Hans Ernst, Berlin 2022)

Auszug aus einem fiktiven Interview mit dem Alter Ego des Künstlers

Was könnte das Hauptmotiv sein, mit dem du in Gmünd arbeiten willst?

»So genau kann ich dir das natürlich nicht sagen. Aber vorstellbar sind alte Fotos, alte Rechnungsbelege, irgendwelche alten Formulare oder Tabellen aus der Gemeindeverwaltung, aber eben auch Stoffe oder Gewebe, die für Gmünd typisch sind, so wie ich das in Hof gemacht habe. Gmünd war einst Handels- und Bergbaustadt, vielleicht lässt sich damit arbeiten. Vorstellen könnte ich mir auch: Die Gmünder bringen mir Stoffreste aus ihrem Haushalt, oder alte Geschirrtücher, Putztücher, Hemden und Blusen. Gerne auch mit Löchern, dann erzählen sie noch eine eigene Geschichte. So in diese Richtung könnte das gehen.«

Ausstellungen

(Auswahl)

2021
Altstadt Osnabrück (objects to go)

2020
KunstQuartier, Osnabrück

2019
Kunstvitrine, Duisburg

Auszeichnungen

(Auswahl)
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