Nach den großen Erfolgen der bisherigen Ausstellungen im Stadtturm Gmünd, ALBRECHT DÜRER (2015), FRANCISCO DE GOYA (2016), JOAN MIRÓ (2017), HENRI MATISSE (2018), WILLIAM TURNER (2019), EDWARD QUINN (2020), PICASSO (2021) und MARIA SIBYLLA MERIAN (2022), präsentiert die Stadtturmgalerie 2023 den großen Surrealisten MAX ERNST.
Er ist wohl der international bedeutendste deutsche Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Lebensgeschichte ist atemberaubend, seine Vielfalt, sich künstlerisch auszudrücken, außergewöhnlich, ja genial. Mit über 80 Arbeiten, darunter Lithografien, Radierungen, Frottagen, Collagen und Skulpturen, spannt die Gmünder Schau einen Bogen von den 1920er- bis in die 1970er-Jahre und lädt die Besucher:innen damit erstmals im Süden Österreichs ein, in die fantasievollen Bildwelten von Max Ernst (1891-1976) einzutauchen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eindrucksvolle Fotografien des großen Künstlerfotografen Edward Quinn, den eine tiefe Freundschaft mit Max Ernst verband und der noch zu Lebzeiten des Künstlers eine umfangreiche Biografie von Max Ernst veröffentlichte.
Max Ernst. Der Name ist Programm. Kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat sich einer solchen künstlerischen Ausdrucksvielfalt bedient, wie er. Der 1891 in Brühl bei Köln geborene Max Ernst suchte seine Bestimmung zunächst in der Auseinandersetzung mit Philosophie, Philologie und Psychologie. Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs, in dem er als Soldat das sinnlose Sterben einer ganzen Generation junger Männer miterleben musste, gründete er, als künstlerische Reaktion darauf, gemeinsam mit Hans Arp und Theodor Baargeld die Kölner Dada-Gruppe. Aus Max Ernst wurde Dada-Max. Nach einer gescheiterten Ehe mit der jüdischen Kunsthistorikerin Luise Straus verlegte er ab den 1920-er Jahren seinen Lebensmittelpunkt nach Paris, Deutschland war ihm zu „eng“ geworden.
Gemeinsam mit Paul Éluard und André Breton wurde er zu einem wesentlichen Wegbereiter des Surrealismus und damit einer geistigen Bewegung, die sich als Lebenshaltung und Lebenskunst gegen tradierte Normen richtete und ihren Ausdruck in Literatur, Kunst und Film fand. Traumhaftes, Unbewusstes, Phantastisches, ja Absurdes kennzeichnen ab da Max Ernsts künstlerische Arbeit. Und wenn auch in seinem Werk, im Unterschied zu den anderen großen Künstler:innen seiner Zeit, keine homogene, einheitliche Handschrift zu erkennen ist, so ist es gerade die ungeheure Vielfalt an Ausdrucksformen, derer er sich bediente, die für sein Werk prägend ist. Zeitlebens experimentierte der Künstler mit den unterschiedlichsten Materialien und Techniken. Er gilt als Erfinder der Frottage (Abreibetechnik) und der Grattage (Abkratzungen) und erfand für sich die Technik Decalcomanie (Abklatschtechnik) neu. Sein umfangreiches Werk umfasst Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Collagen. Daneben schuf er Mappenwerke mit Gedichten, Collageromane und Malerbücher.
So wie auch Picasso sein Alter Ego in Form eines (mythologischen) Stieres auf die Leinwand bannte, bediente sich Max Ernst eines Alter Egos namens Loplop: Ein Vogel, stets auf zwei Beinen stehend, den Rumpf wie eine Staffelei als Präsentationsfläche für unterschiedlichste Motive zeigend, zieht sich der treue Loplop in unterschiedlichsten Techniken und Varianten durch das Werk von Max Ernst.
So vielfältig wie sein Werk gestaltete sich auch sein Lebensweg. Zahlreiche Künstlerinnen, wie Gala Éluard, die spätere Frau von Dalí, oder die britisch-mexikanische Malerin Leonora Carrington werden zu seinen Weggefährtinnen. Verfolgt durch die Nationalsozialisten als „entarteter“ Künstler, gelingt ihm 1943 die Ausreise nach New York, auch mit Hilfe der bekannten Kunstmäzenin Peggy Guggenheim, mit der ihn eine kurzzeitige Ehe verband. Als Kurator einer Ausstellung über US-Künstlerinnen in New York lernte er die amerikanische Malerin Dorothea Tanning kennen, die er 1946 ehelichte und mit der er zunächst abgeschieden in Arizona lebte. 1953 kehrte das Paar nach Frankreich zurück. Ab 1969 bis zu seinem Tod im Jahr 1976 lebten beide in einer großen Villa in Seillans in der Provence.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit MAX ERNST Vortragsmatineen, mit MAX ERNST Literatur- und Filmmatineen begleitet die Ausstellung.
Zur Ausstellung erscheint ein ausführlicher Katalog.
Für unser junges Publikum, für Kindergärten und Schulen wird ein speziell auf die MAX ERNST Ausstellung zugeschnittenes Kreativprogramm angeboten, wobei auch der rote Museumskoffer zum Einsatz kommt. Für Erwachsene gibt es ein fachkundiges Führungsangebot mit unseren Kunst- und Kulturvermittler:innen.
Wie schon bei der PICASSO und der MERIAN Ausstellung bieten wir zum Besuch der MAX ERNST Ausstellung wieder ein Begleitheft an, das kostenlos vor Ort verteilt wird und den Ausstellungsbesuch für unser junges Museumspublikum zum besonderen Erlebnis macht. Wieder wird es der erfolgreiche österreichische Künstler Moussa Kone sein, der mit kreativen Aufgabenstellungen und interaktiven Suchspielen die Kinder und Jugendlichen spielerisch in die Welt von Max Ernst und des Surrealismus eintauchen lässt.
Die Ausstellung wird von MMag. Julia Schuster, STRABAG Kunstforum, Wien, und Dr. Erika Schuster, Kulturinitiative Gmünd, kuratiert und entstand in bewährter Zusammenarbeit mit der Galerie Boisserée, Köln, sowie privaten Leihgebern.
zu sehen ist die Ausstellung vom 6. Mai bis 1. Oktober 2023, täglich von 10.00 bis 13.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr
Kulturinitiative Gmünd
Hauptplatz 20
9853 Gmünd in Kärnten
Tel.: 0043 (0)4732/ 2215-24
kultur.gmuend@aon.at
www.kuenstlerstadt-gmuend.at
Wie schon in den vergangenen Jahren anlässlich der Ausstellungen von Albrecht Dürer, Francisco de Goya, Joan Miró, Henri Matisse, William Turner, Edward Quinn, Pablo Picasso und Maria Sibylla Merian, werden auch 2023 im Rahmenprogramm zur MAX ERNST Ausstellung vertiefende Fachvorträge von Kunsthistoriker:innen und Expert:innen angeboten. Diese finden, sofern nichts anderes angegeben, jeweils um 11.00 Uhr vormittags an Samstagen im nostalgischen Kulturkino Gmünd im Pfarrhof statt und gewähren Einblick in je ein ganz spezifisches Themenfeld in Max Ernsts Arbeiten.
Es ist soweit! Wir laden Sie herzlich ein, mit uns die Eröffnung der MAX ERNST Ausstellung am Freitag, dem 5. Mai 2023, um 19.00 Uhr in / vor der Stadtturmgalerie Gmünd zu feiern.
mehr...Dr. Jürgen Pech ist der Max Ernst-Kenner schlechthin. Der langjährige wissenschaftliche Leiter des Max Ernst Museums Brühl arbeitet seit vielen Jahren am grafischen Werkverzeichnis des großen Künstlers. Sensationell, dass er nach Gmünd kommt!
mehr...Univ.-Prof. Dr. Edgar Lein spricht unter dem Titel „Der Zauberer der kaum spürbaren Verrückungen“ über Leben und Werk von Max Ernst zwischen Dada und Schnabelmax. Das Publikum erhält einen guten Überblick über das umfangreiche malerische und bildhauerische Schaffen des großen Künstlers ...
mehr...Ein schon klassischer Dokumentarfilm über Leben und Werk des Künstlers Max Ernsts, mit einer Fülle an Archivmaterial und Aufnahmen von Originalschauplätzen. Regisseur Peter Schamoni war der einzige filmische Begleiter des Künstlers - eine cineastische Hommage an seinen Freund Max Ernst.
mehr...Angelica Ladurner liest Texte von Max Ernst und seinen Zeitgenossen André Breton, Tristan Tzara, Jaques Prévèrt oder Kurt Schwitters, Dada-Gedichte, surrealistische Meisterstückerln und Auszüge aus dem Briefverkehr des Künstlers mit seinen Frauen und Künstlerkollegen.
mehr...Um 11.00 Uhr lädt Kuratorin Julia Schuster zu einer besonderen Führung durch die MAX ERNST Ausstellung und gibt anhand ausgewählter Arbeiten Einblick in das wunderbare Lebenswerk eines außergewöhnlich kreativen Menschen ...
mehr...Ein Film über Jimmy Ernst, dem einzigen Kind von Max Ernst, dem während des 2. Weltkrieges als Halbjude die Flucht nach New York gelungen war und der seinem Vater bei dessen Einbürgerung in die USA unterstützte ...
mehr...Alle Vortrags-, Literatur und Filmmatineen finden, wenn nicht anders angegeben, im Kulturkino Gmünd statt. Anmeldung und Platzreservierung im Kulturbüro unter Tel.: +43 4732 221524 oder office@kuenstlerstadt-gmuend.at
Der Maler, Bildhauer, Grafiker und Dichter MAX ERNST ist einer der bedeutendsten Vertreter des Dadaismus und Surrealismus. Bereits als Kind war seine Lieblingsbeschäftigung das genaue Hinschauen. Er sah, was andere nicht sahen. In Holzmaserungen, Tapetenmustern und auf Maueroberflächen entdeckte er fantastische Wesen und imaginäre Landschaften. Als Künstler nutzte er viele verschiedene Techniken wie die Collage, die Frottage oder die Grattage, um das Gesehene auch für andere sichtbar zu machen. Entstanden sind damit visionäre und fantastische Bildwelten, die für unser Kunstvermittlungsprogramm großen Ideenreichtum bieten.
Die großartigen Werke von Max Ernst, die in der Ausstellung in der Stadtturmgalerie von 6. Mai bis 1. Oktober 2023 zu sehen sind, wirken als Inspirationsquelle und setzen die eigene Fantasie in Gang.
Für Kinder, Kindergärten und Schulen wird zur MAX ERNST Ausstellung ein speziell auf die Bedürfnisse unseres jüngsten Publikums zugeschnittenes Kreativprogramm angeboten. Es besteht die Möglichkeit zum geführten altersgerechten Ausstellungsbesuch mit unseren zertifizierten Kunstvermittler:innen unter Einbindung des roten Museumskoffers sowie das beliebte kombinierte Kreativangebot – Ausstellungsbesuch und Kreativwerkstatt – wobei, je nach Altersstufe, das Malen, Zeichnen, Collagieren und Frottagieren von Fantasiewesen und abstrakten Landschaften im Vordergrund steht.
Dieses Programm wird auch im Rahmen der Sommerakademie an den Kindermaltagen jeden Donnerstag in den Schulferien von 10.00 bis 12.00 Uhr angeboten.
Wir sind davon überzeugt: Frühe ästhetische Erfahrungen, seien sie im Theater, im Konzert oder im Ausstellungshaus und die Chance, sich neugierig, selbstbewusst, ernstgenommen und unbefangen in der Hochkultur zu bewegen, stärken Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung und ermöglichen es ihnen, einen noch vielseitigeren Blick auf die Welt zu bekommen. Jungen Menschen Kunst und Kultur altersgerecht näherzubringen und auch die Allerkleinsten als Publikum von heute und nicht erst von morgen zu sehen – das ist unsere Vision.
Seit 2021 hat die Kulturinitiative Gmünd mit einem kostenlos erhältlichen Begleitheft zur sommerlichen Stadtturmausstellung ganz neue Wege der Kunstvermittlung für ein junges Publikum eingeschlagen. Moussa Kone, einer der renommiertesten österreichischen Zeichner, 2020 Gastkünstler im AiR Altstadtgalerie Gmünd, hat für junge (und durchaus auch ältere) Besucher:innen der Stadtturmgalerie nach „Triff Picasso in Gmünd“ und „Triff Merian in Gmünd“ nun bereits zum dritten Mal ein 28 Seiten starkes Begleitheft für den Ausstellungsbesuch gestaltet: Kinder, Jugendliche und alle Neugierigen werden von Ernesto und seinem Kakadu Loplop auf eine unterhaltsame und interaktive Reise durch die MAX ERNST Ausstellung begleitet und lernen dabei viel Spannendes über das Leben und Wirken von Max Ernst, stellen sprachliche Querverbindungen wie die Surrealist:innen her, erkunden die Frottage als Zeichentechnik, lösen Geheimschriften und vertiefen sich anhand von Bildgesprächen und konkreten Fragen in ausgewählte Ausstellungsexponate.
2023 präsentiert die Stadtturmgalerie Gmünd mit dem Surrealisten MAX ERNST den international wohl bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Mit über 80 Arbeiten, darunter Lithografien, Radierungen, Frottagen, Collagen und Skulpturen spannt die Gmünder Schau einen Bogen von den 1920er- bis in die 1970er-Jahre ...
Die Kulturinitiative Gmünd zeigte vom 1. Mai bis 26. September 2021 eine repräsentative Auswahl an Lithografien, Radierungen und farbigen Linolschnitten von Pablo Picasso, desjenigen Künstlers, der die Kunst des 20. Jahrhunderts wie kein anderer geprägt hat. Die Ausstellung in Gmünd sollte bewusst ...
Als bedeutendes Ausstellungshaus im Süden Österreichs präsentierte die Stadtturmgalerie Gmünd 2019 eine fantastische Auswahl an Aquarellen und Radierungen des wohl berühmtesten britischen Malers aller Zeiten. Bekannt als „Meister des Lichts“ fing Joseph Mallord William Turner in seinen Landschaftsbildern ...
Henri Matisse zählt zu den einflussreichsten und wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Als Grafiker, Maler und Bildhauer hinterließ er ein reiches und beeindruckendes Lebenswerk. Die Kulturinitiative Gmünd zeigte im Sommerhalbjahr 2018 einen beeindruckenden Querschnitt durch das brillante ...
Joan Miró zählt mit seinen fantasievollen Bildmotiven zu den populärsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Die Kulturinitiative Gmünd zeigte im Sommerhalbjahr 2017 einen umfassenden Einblick in das fantastische druckgrafische Werk Joan Mirós und präsentierte einen Künstler, dessen poetischer Umgang ...
Unter dem Motto „Nothing is as pretty as a Rizzi City“ präsentierte die Kulturinitiative Gmünd 2014 den legendären New Yorker Pop Art Künstler James Rizzi. In Gmünd wurden erstmals Rizzis berühmte 3D-Konstruktionen, handcolorierte Zeichnungen, Magnetic paintings und Siebdrucke den Arbeiten der ...