Als bedeutendes Ausstellungshaus im Süden Österreichs präsentierte die Stadtturmgalerie Gmünd 2019 eine fantastische Auswahl an Aquarellen und Radierungen des wohl berühmtesten britischen Malers aller Zeiten. Bekannt als „Meister des Lichts“ fing Joseph Mallord William Turner in seinen Landschaftsbildern Stimmungen und Atmosphärisches ein, die bis heute als einzigartig gelten. Eine Sensation in Kärnten!
Nach den großen Erfolgen der Ausstellungen im Stadtturm DÜRER IN GMÜND, 2015, GOYA IN GMÜND, 2016, JOAN MIRÓ | DIE POESIE DER FARBE, 2017 und HENRI MATISSE | DAS DRUCKGRAFISCHE WERK, 2018, holten wir 2019 eine weitere Sensation in unsere Künstlerstadt: Dank der großzügigen Unterstützung zweier privater Sammler aus London wurde es möglich, JOSEPH MALLORD WILLIAM TURNER, kurz JMW TURNER, den wohl berühmtesten britischen Künstler und verehrten Meister des Lichts und der Farbe, mit einer prachtvollen Auswahl an Aquarellen und einer beachtlichen Anzahl fantastischer Radierungen, die vor allem aus seinem berühmten „Liber Studiorum“ stammen, in Gmünd zu präsentieren!
Joseph Mallord William Turner (1775-1851) avancierte bereits zu Lebzeiten zum erfolgreichsten Landschafts- und Marinemaler Englands und gilt heute als überragendes Ausnahmetalent zwischen Romantik und Impressionismus. Licht, Wasser, Natur und Landschaft sind die Hauptakteure seiner fantastischen Gemälde, Aquarelle und Grafiken und unerschöpfliche Inspirationsquelle auf seinen zahlreichen Reisen. Turners einzigartige Fähigkeit, Wettersituationen, Lichtstimmungen und Atmosphärisches in seinen Bildern einzufangen, haben ihn schon zu Lebzeiten als Maler des Lichts berühmt, wenn auch nicht bei allen Zeitgenossen beliebt gemacht. Sein historisches Interesse, seine Liebe zu literarischen und mythologischen Bezügen, seine Begeisterung für wissenschaftliche Erkenntnisse und neue technische Errungenschaften, seine Ehrfurcht vor der Natur und ihren vielfältigen atmosphärischen Phänomenen und nicht zuletzt seine pure Freude am Reisen prägen Turners einzigartige Bildwelt.
Diese Freude wurde in Gmünd spürbar: Anhand ausgewählter Aquarelle und Radierungen begab sich die Ausstellung auf die Spuren des berühmtesten englischen Landschaftsmalers und begleitete ihn durch England, Schottland und Wales, durch Frankreich, die Niederlande, die Schweiz und natürlich auch durch Italien. Kaum ein Maler des 19. Jahrhunderts, der sich häufiger und umfassender auf Reisen machte! Und dabei hatte William Turner stets Aquarellfarben und Skizzenbuch zur Hand! Als besondere Sensation konnte man in Gmünd das Aquarell „The Rigi, Lake Lucerne: Sunrise“ aus einer kleinen Serie von Aquarellen sehen, die William Turner 1842 vom alles überragenden Hausberg Luzerns, der Rigi hoch über dem Vierwaldstättersee, angefertigt hat. Das aus derselben Serie stammende berühmte Aquarell „The Blue Rigi, Sunrise“ ist bis heute, mit einem erzielten Verkaufspreis von 5,8 Millionen Pfund, das mit Abstand teuerste Aquarell, das je am Kunstmarkt zur Versteigerung gelangte! Aus Turners grafischem Hauptwerk, dem „Liber Studiorum“, ein aus 71 Blättern bestehendes, als „Lehrbuch für Landschaftsmalerei“ konzipiertes Mappenwerk, das Turner zwischen 1807 und 1819 herausgab, waren in Gmünd gut 25 fantastische Mezzotintoradierungen zu sehen, die vornehmlich Landschaftsmotive aus England, Schottland und Wales beinhalten. Eine schöne Auswahl an großformatigen Stahl- und Kupferstichen, die nach England und Italien führen, rundeten die Ausstellung ab.
Turner hatte, ungewöhnlich für einen Künstler seiner Zeit und Bedeutung, keine unmittelbaren Schüler. Sein Einfluss auf eine junge Generation von Malern wuchs erst, seit Impressionisten wie Pissarro und Monet vor dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 nach London geflohen waren. Sie gaben ihre Eindrücke nach dem Krieg an das Pariser Kunstleben weiter. Turner gilt heute als Schlüsselfigur für den Übergang der Malerei zur historischen Moderne. Der heutige Ruhm Turners zeigt sich nicht nur in enormen Preisen auf dem Kunstmarkt, sondern auch in der Benennung des angesehensten und mit 40.000 Pfund höchstdotierten Kunstpreises auf den britischen Inseln, dem TURNER PRIZE, der seit 1984 von der Tate Gallery an einen britischen Künstler unter 50 Jahren verliehen wird.
Begleitend zur Ausstellung gab es auch 2019 wieder die beliebten Matineen! Fachvorträge von Turner-Spezialisten über den berühmten britischen Künstler, TURNER Filmmatineen mit ausgezeichneten Spielfilmen und Filmdokumentationen sowie eine TURNER Literaturmatinee mit Angelica Ladurner, die berühmte Literaten über Turner zu Wort kommen ließ, fanden im Kulturkino Gmünd bei freiem Eintritt statt.
Alle Vortrags-, Literatur und Filmmatineen finden, wenn nicht anders angegeben, im Kulturkino Gmünd statt. Anmeldung und Platzreservierung im Kulturbüro unter Tel.: +43 4732 221524 oder office@kuenstlerstadt-gmuend.at
Unter dem Titel „Mister Turner, oder wie das Licht ins Wasser kommt“ gab es zur Ausstellung wieder ein eigens entwickeltes, spannendes Kunstvermittlungsprogramm für Kinder und Schulklassen. Für Kunstliebhaber jeglichen Alters wurde ein abwechslungsreiches Führungsprogramm durch die Ausstellung angeboten.
Die lebenslange Beobachtung der Natur auf all seinen Reisen verlieh Joseph Mallord William Turner fundierte Kenntnisse über das Wirken des Wetters und der Farbspiele der Natur. Wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit vermochte Turner dieses Schauspiel auf „Papier“ festzuhalten und für die nachfolgende Kunstwelt zu verewigen. Turners rastloses Wesen und seine enge Verbundenheit zu Naturwissenschaften und Fortschritt lassen sich in vielen seiner Arbeiten wiederfinden. Die Ausstellung in Gmünd versammelte rund 45 Werke aus der Hilary Gerrish Collection und einem Privatsammler aus London. Die Themenbereiche der Ausstellung umfassten Turners druckgrafisches Werk, es wurden unteranderem 25 Blätter aus seinem Liber Studiorum gezeigt, und einige Aquarelle, welche die Entwicklung von Turners Landschaftsmalerei über mehrere Jahrzehnte zeigten, vom topografischen Landschaftsmaler hin zur atmosphärischen Maltechnik. Der Katalog zu der von der Kulturinitiative Gmünd konzipierten Ausstellung beschäftigt sich mit Turners Naturverständnis und der Bedeutung seiner Reisen für seine Malerei. Sein größtes Bestreben, der Landschaftsmalerei mehr Bedeutung zu verleihen hat ihn stets angetrieben und hat schlussendlich auch Früchte getragen.
Die WILLIAM TURNER Ausstellung wurde am FR, den 3. Mai, eröffnet und war bis 29. September 2019, täglich von 10.00 bis 13.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr, zu sehen. Die Schau wurde von MMag. Julia Schuster, STRABAG Kunstforum, und Dr. Erika Schuster, Kulturinitiative Gmünd, kuratiert und entstand in enger Zusammenarbeit mit einem privaten Kunstsammler und der HILARY GERRISH COLLECTION, London. Beiden Leihgebern sind wir zu großem Dank verpflichtet.
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